Montag, 10. November 2014

...the verrrrry last entry...

Ein wirklich allerletztes Mal schreibe ich noch mal in diesen Post. Einige von euch Fragen noch mal nach dem letzten Review... der letzten Bewertung der Klamotten etc.
Hier dann noch mal meine sehr subjektiven Einschätzungen/Hinweise.

Ja, jedes Gramm was du einsparen kannst... spare ein. Was ich z.B. an Klamotten gebraucht habe ist folgendes.

Eine Unterhose zum Wandern... eine für die Zeit wo du die Wäsche machst. Oft haben die Hostels einen Klamottenvorrat den du während der Wäsche und dem Aufenthalt dort anziehen kannst. Ich habe viele Leute getroffen, die haben gar keine Unterhose angehabt beim Wandern... geht auch !
Prinzipiell kannst du mit einer Garnitur Klamotten klar kommen... je nachdem wie entspannt du bist wenn du stinkig in einen Ort kommst und dort nichts waschen kannst und musst dann mit der stinkigen Wäsche in ein Restaurant zum Essen !

Also...
  • eine Unterhose, eine Wanderhose
    Lang oder kurz je nachdem wie hart du bist bzw. ob du dich schützen willst vor Zecken, PoisonIvy. Wenn du im März startest, eine warme lange Hose für Abend's am Shelter. Die kannst du später dann nach Hause oder nach Vorne auf den Trail schicken.
  • ein T-Shirt oder ein Hemd
    langärmelig wenn du dich vor Mücken, Zecken, PoisonIvy schützen willst
  • ein Paar Socken. DarnTough (http://darntough.com/). Die kannst du auf dem ganzen Trail immer wieder eintauschen, wenn sie kaputt sind !
  • Poncho
    Der Poncho hat mir gute Dienste geleistet... ist leichter gewesen als (m)eine Regenjacke.
  • Fleecejacke
    Eine Fleecejacke für Abends oder wenn es noch mal richtig kalt wird. Beim Wandern brauchst du nur dein T-Shirt/oder Hemd und wenn's doch kalt wird die Fleecejacke
  • Wanderschuhe... mein Lieblingsthema :-)
    Ich glaube nicht das irgendwelche Schuhe den ganzen Trail durchhalten. Von daher nimm nicht die teuersten. Merell hatte ich nach meinen deutschen Wanderschuhen... die waren OK. Boots oder Trailrunner... ist eine Philosophie. Meine Erfahrung ist, das sich der Fuß auf einen Trailrunner einstellt und beim Umknicken entsprechend reagiert... also ohne eine Gelenkstütze wie beim Boots klar kommt.

    Wasserdicht und langsam trocknend oder durchlässig und schnell trocknend, je nachdem wie du mit nassen Füßen im Schuh klar kommst. Ich schwöre auf trockene Füße... andere kommen mit nassen Füßen auch gut klar.
  • Ganz klar Hängematte.
    Rückenfreundlich, leicht aufzubauen auch bei schrägem Gelände oder kleinen Zeltstandplätzen. Du findest auf dem ganzen Trail immer 2 Bäume (oder 2 gute Freunde ;-) Wenn du leicht gehen willst, lass dir von BearBag (bearbaggear.com) deinen Schlafsack so umbauen, das du sein Hammock in den Schlafsack bringst. Schau dir die Videos dort an. Er verbessert gerade sein Sheltersystem, sodass du Hammock, Tarp, Poncho, Schlafsack aufeinander abgestimmt hast. Alternativ gibt es auch gute Hammocks, wo du eine Luftmatratze verwenden kannst (Suchwort "Hennessy Hammock"). Hat den Vorteil, das du mit der Luftmatratze auch mal in einem Shelter schlafen kannst. Habe ich gemacht, wenn man morgens mal schnell los will oder Regen und Thunderstorms vorhergesagt wurden.
  • Seidenschlafsack
    Ich habe auch noch einen Seidenschlafsack benutzt für die Tage an denen es sehr heiß war. Ist leicht und wenn es gaaanz kalt wird hilft der Nachts auch noch ein bisschen...
  • Aufblasbares Kopfkissen
    Ich fands auch im Hammock sehr angenehm...
  • Wanderstöcke
    Würde ich immer wieder nehmen. Ich habe mich sicherer gefühlt beim Laufen wenn ich "4" Stützen hatte. Nimm die von Lekki... die sind sehr gut und viele (einige... der Eine oder Andere ;-) Outdoorläden tauschen die unteren beiden Schäfte kostenlos aus...zumindest gibt es fast überall Ersatz oder du kannst dir mit einem anderen Hiker ein paar neue kaufen und teilt euch die beiden Pols :-)

    Bei mir ist nachher Einer verbogen gewesen und der Andere 2x gebrochen...habe den dann aus verschiedenen anderen Pols versucht zu ersetzen ! (hat auch bis auf Kathadin geklappt)
  • Kochsystem
    Wenn du kochen willst ( ich habe ab Massachussets nicht mehr gekocht... Mücken und kein Bock mehr auf dieses Tütenessen) gibt es 2 Arten. Du nutzt den Kocher nur zum heiß machen von Wasser (dann reicht ein kleiner Topf) oder du kochst in dem Topf alles mögliche zusammen... dann nimm lieber einen größeren Topf. Kann man einfach besser umnrühren.
    Mit den Gaskanister kommt man sehr gut zurecht... gibt's auch auf dem ganzen Trail. Nutze einen langen Löffel... dann kommst du in den Tüten auch "einfacher" bis auf den Boden. Du brauchst eigentlich keine Gabel und auch kein Messer. Dafür würde ich lieber eine kleine Schere mitnehmen... damit bekommst du die Tüten auf und kannst dir den Bart schneiden :-)
  • Rucksack
    ganz klar mit einem Frame... ist einfacher und rückenschonender zu tragen. Meine Empfehlung Osprey. Max. den 48L. Osprey haben einen super Service und schicken wenn was kaputt ist auch direkt auf den Trail... In Amerika gibt es die "Gorilla" Gartensäcke... schwarz, fest und dick...die nimmst du in den Rucksack als Wasserschutz und darin deine Klamotten. Definitiv kein Regenproblem und günstiger als ein extra Regenschutz.
  • Bug-Net
    brauchst du erst weiter im Norden... kannst du auf dem Trail in Hotsprings gut und günstig kaufen.
  • Buff für den Kopf
    für den Schweiß... je nachdem wie du es nutzt... kannst du die eine Seite nutzen, während die andere trocknet. Und kannst es als Waschlappen nutzen um dich am Fluss zu waschen.
  • Handschuhe für die ersten Tage... bis Ende April... danach nicht mehr notwendig
  • IBUProfen... gibts in USA günstig und überall
  • Tape für Blasen und/oder die Compeed Blasenpflaster... gibts mittlerweile auch in USA
  • Desinfektionsspray und Pflasterspray mehr brauchst du nicht !
  • Kreditkarte mit PIN... lass dir nicht erzählen die EC Karte mit PIN tut's auch in USA !
  • Bildausweis... Führerschein reicht... Reisepaß hast du ja sowieso dabei... habe ich aber gleich nach der Ankunft dort gaaanz unten in den Rucksack verstaut.
  • Alle Klamotten, die in den Rucksack kommen, noch mal in wasserdichte Packtaschen... damit geht nichts schief.
  • Campschuhe... ich hatte Crocks... außen auf dem Rucksack... aber mit einem Karabiner nochmal befestigen... nicht nur festklemmen(ich habe erst nur festgeklemmt und ein Paar Crocks verloren :-(
  • Wasserfiltersystem (Sawyer)
    außen am Rucksack... das brauchst du sehr häufig am Tag. Meine Empfehlung max. 2L Wasser schleppen... geht auch ein Liter... musst du halt häufiger anhalten und auffüllen und hast manchmal Durst :-(
  • Zipplocktüten in USA kaufen... wirst du viele brauchen... teile dir die Tüten mit deinen Mithikern
  • eine Rolle Toilettenpapier. Ich habe dann noch Feuchttücher benutzt... Luxus... aber das war es mir Wert! ... eine kleine Flasche Handsanatizer zum desinfizieren der Hände... auch mal nach dem Essen... gibt's in USA überall günstig

Samstag, 8. November 2014

...the last entry...

Ja... nach fast 2 Monaten bin ich zurück im "Leben". Ich bin schon wieder angekommen... dieses mal nicht auf einem Berg sondern in der Realität. Die Arbeit macht wieder Spaß und ich habe die meisten meiner Freunde bereits einmal gesehen. Manchen kam meine Abwesenheit vor wie ein Jahr... manche habe es gar nicht so richtig mitbekommen wie die Zeit vergangen ist. Für mich waren es mit die aufregendsten Monate in meinem Leben. Viele Bekanntschaften aus Amerika bleiben mir erhalten und einige werden Freunde für immer sein und bleiben.

Viele Fragen mich wo denn meine nächste Tour hingeht... ich bin noch nicht soweit darüber schon nachzudenken. Ich wache manchmal morgens auf und denke "... bald geht's los auf den AT..." um dann zu realisieren das es vorbei ist. Erfolgreich vorbei... denn ich habe 3516 km mit meinen eigenen Füßen gewandert und habe das Ziel in Maine erreicht.

Die Bär Wanderschuhe habe ich aus Amerika mit nach Deutschland gebracht. Die Bielefelder Filialleiterin konnte sich an mich erinnern, wie ich vor einem Jahr dort meine Schuhe zur Reparatur gebracht hatte mit der Option, das wenn es nichts mehr bringt ich mir neue Wanderschuhe kaufen würde. Leider ist der (amerikanische) Servicegedanke in Deutschland noch gaaaaaanz klein. Man wollte mir als Entschädigung für meinen Aufwand, die Blasen und den Frust ganze 20€ auf meinen Kundenkonto gutschreiben... für ein paar neue Wanderschuhe die 260€ kosten würden. Da bin ich dann doch zu stolz, mich auf so einen Deal einzulassen. Beim nächsten mal kaufe ich mir meine Wanderschuhe bei REI. Dort kannst du die Schuhe innerhalb eines Jahres wieder zurückgeben... ohne Fragen ohne Stress.

Ich würde es immer wieder machen... aber ich würde es nicht ein zweites mal machen... dazu bin ich zu neugierig was es noch alles auf der Welt gibt.

PS:
Wenn jemand Kontakt mit mir aufnehmen möchte... ganz unten auf der Seite ist ein Formular.


Hike your own hike

Dienstag, 9. September 2014

The days after...

Am 31. August hat mich CG zum Flughafen nach Boston gebracht. Von Rhode Iland aus sind das ca. 1 1/2h.
Von Boston nach Minneapolis über Kansas City. War schon sehr aufgeregt meine Tochter live und nicht nur über Skype wieder zu sehen.
Und so fängt auch ein guter Thriller an.
Die ständige Durchsage im Wartesaal,  das der Truck vor dem Terminal ein Ticket bekommen hat und kurz vor dem Abschleppen steht wird allmählich nervig. Noch 20 Minuten bis zum boarding. Plötzlich kommt Sicherheitspersonal in den Wartesaal und fordert alle Passagiere und alle Mitarbeiter in den Geschäften auf, das Terminal zu verlassen. Teilweise sehr eindringlich...
Draußen ist es sehr warm und schwül... voll der Gegensatz zum klimatisierten Terminal. Alle stehen auf der Straße in Gruppen und diskutieren was denn wohl der Grund sein kann. Ich frage einen der Sicherheitsleute was denn die Ursache ist. Er zuckt mit den Schultern... sieht sich um ob keiner mithört und sagt: "...the security don't like a truck in front of the terminal".
Wir werden alle in das benachbarte Terminal verfrachtet und als die Polizei in voller Montur mit Spürhunden durch dieses Terminal geht... die Presse mit Kameras die Passagiere interviewt... da wird dann klar, es ist der verdammte Truck in dem eine Bombe vermutet wird... und... der Flieger startet nicht pünktlich :-(
Nach 2h ist alles vorbei... wir werden wieder in unser Terminal gebracht und werden nochmal komplett gecheckt. Endlich Boarding time. Wir sitzen also alle im Flieger... ich in der allerersten Reihe mit der besten Beinfreiheit und dem besten Horchposten was die Crew Informationen betrifft. Die verdrehen plötzlich ihre Augen, als der "Oberkartenabreißer vom Boarding" denen was ins Ohr flüstert. Dann die Durchsage,  dass wir aufgrund der Wetterfront nicht starten können... wahrscheinlich für die zunächst nächste Stunde nicht. Ist das alles aufregend!
OK... kurzer Sinn... lange Rede... wir starten mit 3h Verspätung und damit landen wir auch in Mineapolis.

Die erste Woche habe ich viel und gut geschlafen. Meine Beine sind zwar jeden morgen irgendwie ... schwer... aber ich merke das es jeden Tag besser wird... und ich habe schon wieder etwas an Gewicht zugelegt ;-)

Osprey... heißt übersetzt Fischadler... und ist die Marke meines Rucksacks. Er sieht sehr mitgenommen... ja eher nicht mehr nutzbar aus. Ich rufe also beim Customer Service an, sage das ich ein AT Thruhiker bin und frage ob man da noch was machen kann. Ohne Diskussion wird mir angeboten einen neuen Rucksack zugeschickt zu bekommen. Ich meine einen niegelnagelneuen Osprey 58L...das neuste Modell... das nenne ich Service!

Samstag, 30. August 2014

Georgia to Maine

Tag: 158
Mi: 2185.3



  • 1 Tube Hirschhorn Kreme
  • 3 Zahnbürsten
  • 3 Bären
  • 3 Paar Schuhe
  • 4 Dolormin
  • 6 Klapperschlangen
  • 10 Packete Ziplogs
  • 14 Staaten
  • 18 Rollen Klopapier
  • 20 Blasenpflaster
  • 31 IBU Profen
  • 158 Tage
  • 700 Berge
  • 1000 Schokoriegel
  • 2185.3 Meilen (3516 KM)
  • 8000000 Moskitos

Donnerstag, 28. August 2014

se bick käi...

Tag: 156 (Mittwoch 27.08.2014)
Mi: 2170

... so nennen die hier den Mt. Kathadin.

Den Zeitplan haben wir dann etwas geaendert. Haben etwas auf die Tube gedrückt und sind heute schon in Millinocket angekommen. BearBags Eltern haben uns in Empfang genommen
und uns "Erste Hilfe" gegeben... Essen und Trinken.

Die Strecke hier schaut eher flach und einfach aus... entpuppt sich aber als sehr schwierig zu gehender Pfad. Wurzeln... dann Steine... dann Sumpf... dann alles zusammen. Das geht unheimlich auf die Gelenke und die Geschwindigkeit. 

Gestern Abend war also unser letzter Trailabend. Am Shelter haben wir ein Feuer gemacht und in Erinnerungen geschwelgt. 

Heute gegen wir locker entspannt die letzten 19 Meilen bis zum Fuß des Berges und morgen sind dann die 5 Meilen Aufstieg vorgesehen. 

Habe mir doch tatsächlich heute noch eine Blase gelaufen. ..





IsntBlack und Mt. Kathadin

100 Mile Wilderness

Tag: 153 (Sonntag 24.08.14)
Mi: 2101
Seit gestern sind wir in der "100 Mile Wilderness". Hört sich irgendwie gefährlich an... ist es auch. Nicht weil hier so viele wilde Tiere sind, sondern weil es hier nur ganz wenige Straßen... oder eher Wege gibt. Wenn also jemandem irgendwas passiert muss er sich irgendwie durchschlagen bis zu einem dieser Wege. Mit nem gebrochenen Bein oder schlimmeres... nicht so lustig!
Wir haben bei unserem letzten Stopp in Monson ein Resuply auf der Hälfte der Strecke genutzt. Kostet 25$ je Eimer... haben BearBag und ich uns geteilt. Dienstag im Laufe des Vormittags werden wir die geheime Stelle erreichen wo unser selbst gefüllter Eimer hingebracht wurde. Bis dahin muss der Vorrat noch halten... könnte am Ende etwas knapp werden. Würde ich mich mit Waldpilzen auskennen... wäre das alles kein Problem. Habe noch nie so viele Pilze gesehen wie hier auf dem Trail... gut man könnte die Pilze einfach mal probieren... manche eben nur einmal :-(
(OK... der war nicht so gut :-)
Wir haben heute die 2100 Meilenmarke überschritten. Bleiben also noch 85... minus die 5 für den Aufstieg am Freitag... sind dann also noch 20 Meilen pro Tag bis Donnerstag. Das ist zu schaffen.
Die Luft ist irgendwie raus... bei allen. Was uns noch antreibt ist der Summitday auf Kathadin... und danach werde ich für eine lange Zeit keine festen Schuhe mehr anziehen.
Das wird wohl einer der letzten Posts sein... kommt dann nur noch Kathadin und vielleicht noch ein Review.
Bis Freitag...
PS:
Ihr werdet das wahrscheinlich erst am Freitag oder danach lesen können... gibt hier keinen Telefonservice. Selbst AT&T hat hier nur Roamingpartner...

Mittwoch, 20. August 2014

2000 Meilen

Tag: 148 (Dienstag 19.08.2014)
Mi: 2015

Heute haben wir nun tatsächlich die 2000 Meilenmarke überschritten. Und was auch noch passiert ist... die Sonne hat den ganzen Tag geschienen. Seit langen waren meine Klamotten mal wieder nass von meinem eigenen Schweiß... und nicht vom Regen. Den letzten Berg über 4000 "Füße" haben wir dann auch abgehakt. Jetzt kommt nur noch einer über 3000 und der Rest ist um die 2000.
Morgen werden wir den Kennebuck River überqueren. Dafür müssen wir bis spätestens 16 Uhr die 18 Meilen gemacht haben... also auf 4:15 Uhr den Wecker stellen, damit wir um 5 auf dem Trail sind. Die erste halbe Stunde gehen wir dann mit Stirnleuchte bis die Sonne richtig draußen ist.

Wir "hammocken" hier am Lake "East Flagstaff". Unglaublicher Sonnenuntergang. Die Aussicht aus dem Hammock ist traumhaft schön... wie aus einem Film! Wenn ich die Bilder hochgeladen habe (wahrscheinlich erst Anfang September) merkt euch diesen Tag und die Bilder dazu... unglaublich! 

Montag, 18. August 2014

Regen, Regen, Regen...

Tag:146 (Sonntag 17.08.2014)
Mi: 1989

Maine ist neben Lobster und Moose auch bekannt für Regen. Seit mehr als 2 Tagen Dauerregen. Es gibt nichts mehr was trocken ist... außer mein Schlafzeug.
Morgen werden wir in Stratton rein gehen. Resuply, Klamotten waschen und trocknen. Anscheinend hat AldiTalk keinen Roamingvertrag mit AT&T hier oben in Maine abgeschlossen. Habe seit Tagen keinen Service... somit kann ich nur im Ort über Wifi ins Internet.
Wenn das Wetter weiter so "schlecht" ist, werden wir nur schwer die noch notwendigen 18 Meilen/Tag hinbekommen. Die 100Meilen Wilderness ist zwar nicht mehr ganz so hoch... aber wenn es so schlammig und so viele Wurzeln gibt... oooh man, das könnte knappich werden.
Aber auch dafür werden wir eine Lösung finden.

"Nur" noch...

Tag: 145 (Samstag 16.08.2014)
Mi: 1977

Es sind nun "nur" noch 20x Meilen zu wandern, 3 Bergketten zu überqueren und etliche Flüsse. Das Wetter ist kühl(12ºC) und unbeständig. Heute hat es bis 15 Uhr nicht geregnet... aaaaber dann!
Unsere Schuhe werden wohl bis zum Ende nicht mehr trocken werden. Ich hoffe die Sohle löst sich nicht noch vom Rest bevor Kathadin... müsste ich dann wohl mit Crocks weiter wandern.
Der Trail ist schlammig und in Teilen komplett unter Wasser. Wir nehmen dreckige und nasse Füße in kauf um nicht noch einen Unfall zu provozieren. Die nassen Wurzeln und Steine sind rutschig und dadurch sehr gefährlich.
Alle Thruhiker sind aufgeregt... man merkt eine Spannung die wohl daher kommt, das sich alle das Ende herbeiwünschen aber viele auch nicht wissen wie es danach weiter geht... ich zum Glück weiss genau wie es weiter geht. Zwei Wochen relaxen bei David und Kayla und dann geht's wieder "ab ins Büro"... und soll ich euch was verraten... ich freue mich AUCH auf's Büro!
So, liege also um halb acht in meinem Hammock... allmählich wieder aufgewärmt. "Draußen" wirds langsam dunkel... Pipi machen und dann schlafen... bin gespannt wer Schützenkönig geworden ist in Rheda-Wiedenbrück!?
Gute Nacht.

Mittwoch, 13. August 2014

Das ist der Punkt...

Tag: 141 (Dienstag 12.08.14)
Mi: 1928.4
Vorgestern sind wir durch die "Mahoosuc Notch" geklettert. Laut unserer Wegbeschreibung die "most difficult or fun mile". Riesengroße Felsen über die man rüber klettern muss oder kleine Tunnels durch die du durch kriechst... Rucksack voran schieben oder hinter dir her ziehen.  Ich fands nicht ganz so witzig. Meine Schrammen am Bauch haben ganz schön gebrannt... aber das ist nicht der Punkt.
In der Notch habe ich meinen einen Treckinstock zum zweiten mal abgeknickt. Keine Chance den noch mal zu reparieren. Ich finde einen umgeknickten Baum mit einem Ast, der sich hervorragend als Ersatztreckingstock nutzen lässt.
Mein superscharfes Messer rausgeholt... und ihr könnt es euch denken... mein Papa hat es mir 1 Millionen mal gesagt... immer vom Körper weg schnitzen... und in dieser 1/10 Sekunde wo das Messer abrutscht und bevor es in die Haut deiner linken Hand oben am Zeigefinger einschneidet, da habe ich genau an meinen Papa gedacht!
Aber auch das ist nicht der Punkt...
Es hat sehr stark geblutet. Erste Hilfeset aus dem Rucksack,  Pressverband mit Tape (danke noch mal an Henning ;-) und einer sterilen Kompresse. Ich musste noch 2 Meilen den Berg hoch bis zum Shelter. Es fängst an zu regnen und zu donnern... und meine linke Wade krampft. Was für ein Tag...
Am Shelter angekommen fängt das Gewitter so richtig an. Keine Chance weiter bis zum nächsten Ort zu kommen. Also Luftmatratze aufgepumpt,  Schlafsack raus, Wunde noch mal desinfiziert und Sprühpflaster drauf (Danke an Beat ... ein junger Mann aus Deutschland, der zwischen Bachelor und Master 6 Wochen in NH und Maine wandert), 2 IBU und schlafen.
Auch das ist nicht der Punkt...
Die Nacht war soweit OK. Bis zum Parkplatz sind es 4 Meilen. Auf diesem Weg entscheide ich mich einen Doktor aufzusuchen. Die Entscheidung fällt leichter als die Jungs hier die Geschichte von der Frau vor 2 Jahren erzählen, die am Unterschenkel eine Wunde hatte die sich infiziert hat... sie aber nicht zum Doc sondern nach Kathadin gegangen ist. Danach hat man ihr den Unterschenkel amputieren müssen :-(
Unten am Parkplatz, irgendwo in Maine,  keine Ahnung wo ein Arzt oder eine Klinik zu finden ist... da kommen wir schon näher an den Punkt.
Ein Van fährt auf den Parkplatz.  Ich erkenne den älteren Herren von vor 3 Tagen wieder. Er supportet einen Hiker (Coldplay). Hat ihn in Georgia getroffen und ihm angeboten hier in NH und Maine zu helfen. Er erkennt mich auch und im Gespräch bietet er mir an mich in die nächste Stadt zu fahren. Bethel,ME. Dauert eine halbe Stunde. Er fragt in der Apotheke wo denn ein Arzt zu finden ist. In Bethel ist ein Ärztezentrum... was ein Glück.  Er fährt mich dorthin und will warten was mit mir passiert. Ich bedanke mich tausendmal und verabschiede mich, denn ich muss ca. 1h warten.
Die Ärztin erklärt mir, das man die Wunde zwischen 4 und 6h nach dem Unfall hätte nähen können...  leider zu spät. Wird also eine größere Narbe bleiben. OK... brauche ich kein AT Tattoo... habe mir ja selber eines in die Hand geschnitzt (nennt man das Galgenhumor ? ;-)
Es gibt also eine Reinigung der Wunde, desinfizieren und ein Rezept für Antibiotika wenn sich die Wunde entzünden sollte. Ist ganz interessant... man bekommt das Rezept nicht in die Hand, es wird zu einer Apotheke deines Vertrauens gesendet und dort kannst du es dann abholen.
Und jetzt kommt der Punkt...
Ich zahle also 110$ für die Behandlung vorne an der Rezeption. Frage wie man zu Fuß zu der Apotheke gelangt. Das hört ein Typ der auch beim Arzt war. Dough...
"Du bist ein Thruhiker? Kann ich dich fahren?" Unglaublich wie freundlich die Amerikaner sind. Er will auch hiken und hat ein paar Fragen. Wir kommen ins Gespräch. Bei der Apotheke dauert es eine halbe Stunde bis man mir die Pillen geben kann. Ich bedanke mich bei Dough doch er sagt "Hey wo musst du danach hin". "Nach Andover ,ME". "OK. Kein Problem für mich. Ich fahre dich rüber". Die Fahrt dauert eine knappe Stunde. Ich lade ihn zu Dounat und Kaffee ein. Wir unterhalten uns über das Hiken und Gott und die Welt. Wir kommen an... er schreibt sich meinen Blognamen auf ein Stück Holz von seinen Truck. Ich bedanke mich tausendmal. Er fährt zurück ich bin glücklich... was für ein Tag!
Dough... er ist der Punkt. Ein Mensch der mich nicht kennt opfert spontan 2h seiner Zeit und Sprit um mich durch die Gegend zu fahren.
Wer in Deutschland würde das machen?

Samstag, 9. August 2014

Wildkatzen gezähmt. ..

Tag: 137
Mi: 1887

Heute haben wir den letzten Part der Whites abgeschlossen. 21.1 Meilen (34 km) und ca. 11000 Feet (3300m) Höhenmeter... und ich bin platt wie ne Flunder!
Bei der Namensgebung der Berge sind wohl die Präsidenten ausgegangen. Deshalb heißen die einfach Wildcat A-E. Warum Wildcat ... keine Ahnung. Egal... wir haben sie bezwungen sozusagen gezähmt.
Morgen werden 3 Dinge zusammentreffen.
- 1900 Meilenmarke
- Grenzüberschreitung NH nach Maine
- ich bin von Georgia nach Maine gewandert... durch 14 Bundesstaaten

Mittwoch, 6. August 2014

Mt. Washington

Tag: 135
Mi: 1852

Uiiih...



Geschafft... Das Wetter ist umgesprungen von sehr gut auf Regen...

Work for stay

Tag: 134 (05.08.2014 Dienstag)
Mi: 1851.8

Ich schreibe dieses am Fuße des Mt. Washington. Morgen der Aufstieg zur Spitze mit 6288 Feet der letzte Berg über 6000 auf dieser Reise. Wir übernachten in einem "Hut". Zu vergleichen mit den Hütten in den

Alpen. Viel weniger Kompfort aber 4 Thruhiker können "work for stay" machen. Das heißt sie müssen etwas arbeiten wie z.B. die letzten Tassen, Becher und Schüsseln abwaschen. Dafür bekommen sie freies Essen am Abend und ein Frühstück am Morgen und brauchen keine 150$/Nacht zahlen. OK wir müssen auf dem Boden in der Lounge schlafen... ist aber nichts anderes als in einem Shelter.
Heute war einer der Besten Tage auf dem Trail. So viele Views und das Hiken über der Baumzone ist einfach  unglaublich schön.

Dienstag, 5. August 2014

White Mountains

Tag: 132 (03.08.2014 Sonntag)
Mi: 1822.5

Nun sind wir richtig eingestiegen in die Whites. Heute über den Mt. Lafayette auf die Nordseite des Mt. Garfield. Morgen wieded runter zum Crawford Notch. Am Mittwoch dann die Presidential. Die heißen so,


weil die Spitzen nach den Präsidenten genannt wurden. Mt. Eisenhower,Franklin, Monroe und natürlich Mt. Washington. Der ist auch bekannt als der gefährlichste Berg Amerikas. Sterben jedes Jahr einige Leute. Hier kommen irgendwelche Wetterkonstellationen zusammen, die das Wetter dort oben sehr schnell ändern können. Hinzu kommt ein unglaublicher Wind...
Aber wir sind vorbereitet!

Sonntag, 3. August 2014

Der letzte Zero...

Tag: 131 (02.08.2014 Samstag)
Mi: 1813

Heute ist der letzte "wanderfreie" Tag vor dem Aufstieg am 29. August. Ich verbringe ihn mit der Familie von BearBags Freundin Kelsey in Portsmouth NH.

Vorgestern war der gefährlichste Tag auf dem Trail. Wir haben Mt. Kinsman erklettert.  Der Berg hat 2 Spitzen. Wir sind auf der südlichen Seite hochgekommen. Das war schon recht anstrengend. Auf dem Weg zur Nordspitze hat sich das Wetter total gedreht. Blitz, Donner und Hagel und totaler Kälteeinbruch mit 2ºC. Über die Nordspitze durch die Blitze weiter runter oder warten und sich der Gefahr der Unterkühlung aussetzen... das waren die beiden Optionen. Haben uns für die Blitze entschieden und haben es geschafft. Einer der steilsten Abstiege wird auch nicht einfacher wenn es regnet und sich die kleinen Bäche in kleine reißende Ströme verwandeln.
Hüfthoch durch das Wasser auf die andere Seite... ohne mit dem Rucksack komplett ins Wasser zu fallen... das war die letzte Herausforderung an dem Tag (nee stimmt ja gar nicht... wir mussten noch in die Stadt Lincoln trampen... auf dem Highway).
Dort haben wir dann einen Schlafplatz bei Chet bekommen... in seiner Garage mit weiteren 15 Hikern, die an diesem Tag dort gestrandet sind. Alte Bekannte und neue Gesichter. Nach einer Dusche und trockenen Klamotten war alles nur noch halb so schlimm.

Samstag, 26. Juli 2014

Nobo und Sobo

Tag: 122
Mi: 1714.3

Wir sind mit dem Bus zurück auf den Trail gefahren. Kostet nur 2$... billiger als Taxi.
Seid einigen Tagen kommen uns die SOuthBOunder entgegen. Sind alle ganz enthusiastisch und freuen sich über ihre 470 Meilen, die sie schon hinter sich gebracht haben. Man traut sich nicht ihnen zu sagen, dass jeder 2. es nicht bis nach Harpers Ferry schafft :-(

Die haben die angeblich schönste Strecke bereits hinter sich und müssen nun noch die 1700 Meilen  bis nach Georgia wandern.
Man sagt die SOBO's sind eher Eigenbrötler weil die ziemlich alleine unterwegs sind. Machen insgesamt nur 10% der GesamtATHiker aus.
Der nächste Naturpark sind die White Mountains. Da geht's dann auch gleich auf 4000 Fuß hoch.
Morgen werden wir den vorletzten Staat erreichen... New Hampshire.
PS:
Die Bilder von gestern Abend und heute Morgen sind unglaublich schön. Ich hoffe ich kann sie heute Abend alle aktualisieren.
Tja, die haben hier keinen Computer :-(


Donnerstag, 24. Juli 2014

Mt. Killington

Tag:121 (Mittwoch 23.07.14)
Mi: 1697

Wir sind gestern Abend in einem der coolsten Hostels abgestiegen. Nennt sich "Yellow Deli". Die Betreiber gehören zu einer kirchlichen Gruppe deren Namen ich nicht kenne. Egal... die Sandwichs sind super und die Smoothies absolute Spitze. Das Frühstück ist der Hammer und das ganze für 20 Bucks!
Das haben wir dann auch gleich ausgenutzt und sind 2 Nächte geblieben. Dadurch konnte ich den heutigen Weg Slackpacken. Das nennt man so wenn man alles was man nicht braucht aus dem Rucksack im Hostel läßt... weil man ist ja 2 Nächte dort ;-)
Wir sind dann heute über den Mt. Killington rüber... mit 18 Meilen ein eher "gemütlicher" Tag. Sind auch schon um 5:15 Uhr auf dem Trail gewesen um rechtzeitig zum Abendessen wieder da zu sein.
Diese verdammten Wurzeln... bin heute über eine gestolpert und dann auf einem zum Glück morschen Baum gelandet. Ein paar Schrammen... nicht mehr.
Morgen knacken wir die 1700 Meilen Marke. Es bleibt immer weniger zu laufen übrig. Ca. 480 Meilen... das ist einmal Hamburg nach München in 5 Wochen... unglaublich was?

Und nun noch eine Aufgabe an alle schlauen Leser dieses Blogs.
Es heißt:
Tent --> tenting
Hammock --> hammocking

In deutsch:
Zelt --> zelten
Hängematte --> ¿?

Vielleicht... hängemattieren?

Jemand ne Idee?

Freitag, 18. Juli 2014

Vermont

Tag: 116 (18.07.2014 Freitag)
Mi: 1611

8:20 Uhr
Ich stehe gerade an der Grenze zwischen Mass und Vermont State Nr. 12.
Das Wetter ist herrlich und wir haben nur noch 19 Meilen vor uns...

20:20 Uhr
Wir haben unser Camp aufgestellt... gehängt. Wir machen "stealth camping"... würde sagen das hört sich verboten an... ist es auch. In Deutschland würde man sagen "wild Capmen".
Egal... nach den insgesamt 21 Meilen heute bin ich fix und fertig. Der Weg ist so schlammig ( manche sagen Vermud zu Vermont :-) das man ständig auf vorhandene Steine oder Wurzeln springen muss. Das hat mir letztendlich 5 Meilen vorm Ziel einen Krampf in der rechten Wade beschert. Hoffe das ist morgen wieder gut!
Morgen "nur" 17 Meilen und BearBags Papa holt uns am Nachmittag an irgendeiner Straße ab. Die Nacht in einem Bett ist sicher... und ich hoffe ich kann die Bilder aktualisieren.

Mittwoch, 16. Juli 2014

... Hucke voll gekriegt

Tag: 113 (Dienstag 15.07.2014)
Mi: 1555.7
Die Nacht war wie erwartet... es hat geregnet aber ohne Blitz und Donner. Ich habe die Mücken gehört wie sie um mein Hammock getanzt sind... und ihnen den Stinkefinger gezeigt... mein Hammock hat nämlich ein Mückennetz! Nananana Nanaahh.
Am Morgen war es sehr schwülwarm... ohne Sonne. Nach ca. 1h wandern kam dann das erste Regenschauer. War fast eine Wohltat... wären da nicht die Mücken gewesen. Ohne Kopfnetz geht im Moment gar nichts. Trinken oder Essen ist dann nicht lustig...
Auf der Karte kam dann das ca. 20 Meilen lange flache Stück Trail... habe dann den Ausdruck "flat my ass" gelernt.Frei übersetzt: "Quatsch mit Soße". 
Weder flach noch einfach zu gehen. Sehr viele Steine und Wurzeln. Mit dem 2. dicken Regenschauer war das dann auch noch gefährlich. 
Wir haben einen Hiker Namens "Bucketlist" getroffen. Er hat uns erzählt das er diese Woche von seiner Frau supportet wird. Da haben wir uns dann "drangehängt" und nun liege ich hier in einem Hotelbett habe Pizza im Bauch und die Wäsche ist gewaschen und trocken. 

Morgen soll's Wettermäßig nicht besser werden... 

16.07.2014
Jetzt ist gerade morgen... und ich sitze vor dem Rechner und bin nicht auf dem Trail. Es regnet hier wie verrueckt. Wir haben uns darauf geeinigt, erst um 12 Uhr zu starten. Laut Wetterbericht soll es dann wieder besser werden. Wenn der Regen dann von oben aufhoert ist das nur die halbe Miete. Dann haben wir ja die angeschwollenen Fluesse (vorher Fluesschen) und den Trail, der als eine Art Abflussrinne dient. In Summe heisst das dann... Nass bis auf die Knochen (von den nassen Blaettern, dem Grass etc.) und die Schuhe voll Wasser. 

Ach jaaa, der Trail kann soooo schoen sein ;-))

PS:
Auf dem Bild das gruene ist das Blatt eines Rhododendron Busches. Es wird genutzt, wenn eine Wasserquelle so flach ist, das man das Wasser schelcht oder gar nicht in den Wasserbeutel bekommt. So entsteht eine kleine kuenstliche Erhoehung von der das Wasser recht gut in den Wasserbeutel laeuft.

Hammocking

Tag: 112 (Montag 14.07.2014)
Mi: 1534.8

Gestern war also das Spiel der Spiele. BearBag,  seine Freundin Kelsie, Curious George und ich haben uns das Spiel in einer Bar in Great Barrington angeschaut.
CG ist unglaublich. Er hat mir mein neues Hammock mitgebracht und alles was man braucht zum optimieren. Wir haben uns den ganzen Sonntag morgen damit beschäftigt seine Erweiterungen an mein Hammock dran zu bauen. Und dann darf ich auch noch seinen neuen Schlafsack nutzen und sein superleichtes Tarp... man das ist ein Kumpel! Ich meine er ist von Rhode Iland rüber gekommen hier nach Massachusetts um mit uns das Fussballspiel anzusehen.Dann haben wir den Flug von Boston nach Minneapolis gebucht und er kommt an unserem letzten Tag nach Mt. Kathadin und bringt mich dann nach Boston zum Flughafen... besser geht's nicht!

OK... heute morgen hatte ich einen leichten "hangover" wie man hier sagt. Da war wohl eines der Blueberry Beers nicht in Ordnung ;-)

Egal... sind also 17 Meilen gewandert und ich liege hier nun in meinem neuen Hammock.  Es wir heute Nacht regnen und Gewittern... aber unter CG's Tarp kann nix passieren.

Am Donnerstag erreichen wir Vermont. Nr. 12 auf der Liste...

Samstag, 12. Juli 2014

Massachusetts 11 von 14

Tag: 109 (Freitag 11.07.2014)
Mi: 1502.8

Heute sind also 2 Sachen passiert... wir haben die 1500 Meilenmarke überschritten UND sind im 11. von den 14 Staaten angekommen. Wenn jemand klatschen möchte... gerne ;-)

Allmählich werden die Hügel wieder zu richtigen Bergen. Die Mücken nerven. Sie haben keinen Respekt vor dem Mückenspray und stechen auch durch mein Hemd...speziell an der Schulter. "Freestyle" (siehe Erklärung weiter vorne im Blog :-) ist kein Spaß... weil dabei erwischen sie dich an den Stellen, wo du mit dem Rucksack auf dem Rücken nicht hinkommst... zum kratzen ;-)

Haben heute nur 16 Meilen gemacht. Nach Salisbury, CN haben wir einen kurzen Abstecher gemacht. Kaffee getrunken und Leute angeschaut. Reiche Leute. Hier wohnt die Creme de la Creme.

Am Sonntag ist unser freier Tag und wir werden das Endspiel wieder in einer Bar sehen. Die Amis drücken uns sogar die Daumen! Na dann schon mal Prost... egal wie es ausgeht!

Robert Redford

Mal so zwischendurch...

Das Buch von Bill Bryson über den AT "A walk in the Woods" bei uns bekannt unter dem Namen "Picknick mit Bären"  wird gerade verfilmt. Hier auf dem Trail. Robert Redford spielt Bill Bryson und sein Kumpel wird gespielt von Nick Nolte. Seine Frau von Emma Thompson.
Die Warrior Hiker (ihr erinnert euch... ich in der Zeitung ;-) waren in einer Szene in Georgia anscheinend mit dabei. Ich habe RR noch nicht getroffen... berichte aber umgehend wenn das passiert ;-)

Dienstag, 8. Juli 2014

Nightmare

Tag: 106 (Dienstag 07.07.2014)
Mi: 1450.5

Die letzte Nacht war die schlimmste auf dem ganzen Trail. Aber ich fange von vorne an.
Gestern war es um 9 Uhr wieder mal 27º C warm. Im laufe des Tages hat sich die Temperatur auf 32º eingependelt. 20 Meilen standen auf dem Programm und am Nachmittag starke Gewitter. Das Wetter eskalierte dann in schwere Sturmwarnungen mit sehr starkem Gewitter. Also war klar, das wir im Shelter schlafen. Das ist prinzipiell nicht schlimm, nur in dieser Jahreszeit sind die Mücken unglaublich wild und es sind so verdammt viele.
Wir sind also im Camp angekommen bevor der Sturm richtig gestartet ist. Haben alles für die Nacht vorbereitet und um halb neun haben alle auf der Matratze gelegen. Ich hatte meinen Hut auf und das Mückennetz drüber... alles nicht funktioniert. Diese verdammten Viecher finden jede Lücke. Und mit meinem Winterschlafsack schwitzt du innerhalb von Minuten. Schlafsack durchgeschwitzt und Mückengeräusch um Ohr... von einer Seite auf die Andere und die Nacht geht nicht vorbei.
Du hörst,  das es den anderen auch nicht besser geht und ich bin froh gewesen als BearBag mich um 5 Uhr gefragt hat ob wir starten wollen.

In Summe vielleicht eine Stunde geschlafen, 10 Meilen hinter mir, sitze ich hier in einer Gärtnerei (Hikerfreundlich mit kalten Getränken und einer Dusche) und werde nach diesem Text ein Stündchen Schlaf nachholen...

Freitag, 4. Juli 2014

4. Juli

Tag: 102 (04.07.2014)
Mi: 1398.8

Einer der wichtigsten Feiertage in Amerika. Alle... oder die meisten der Office-People haben heute frei. Die Leute die im Servicebereich arbeiten... arbeiten. Wir sind bei BearBags Eltern. BearBags Vater Mitch hat uns bei Meile 1398.8 aufgelesen und wir sind 3h bis nach Conneticut gefahren. Seine Mama Loren... eine unglaublich gute Köchin, bewirtet uns wie es Mamas mit italienischen Wurzeln halt tun ♥
Morgen findet hier ein großes Familientreffen statt und nach und nach trudeln alle Familienmitglieder ein... und ich bin auch dabei... unglaublich!

Heute morgen haben wir Jungs einen kleinen Abstecher zum nächsten REI gemacht. Neue Schuhe... die anderen Neuen haben 700 Meilen gehalten. Mit diesen von der gleichen Marke, aber wasserdicht,  werde ich hoffentlich bis zum Ziel kommen.

Noch etwas mehr als 700 Meilen zu wandern... oder 2/3 sind rum.

Eins kann ich als Ergebnis der Reise schon mal sagen... die Gastfreundlichkeit der Amerikaner ist unglaublich groß, gut, umwerfend... unbelievable!

Wir starten am Sonntag zum letzten Drittel. Neue Kraft getankt und voller Enthusiasmus... to the mountain which never must be named!

Mittwoch, 2. Juli 2014

New York

Tag: 99 (01.07.2014 Dienstag)
Mi: 1378

Wer denkt da nicht an Broadway oder an das Empire State Building. Aber NEIN.. wir sind im Staat New York und hier sieht es ganz anders aus. Egal... hier erst mal das Hammervideo.





Also... der Tipp von "Bird" war echt super. Wir sind hier bei John und Susan mit ihren 2 Hunden im Haus. Jeder von uns hat sein eigenes Zimmer mit einem super Bett. Die Wäsche hat John
für uns gewaschen und die Pizza war großartig. 
Und weil wir ... insbesondere BearBag, so supertoll sind, hat John uns für den nächsten Abend noch einmal eingeladen. D.h. er hat uns bis nach Bear Mountain gebracht und wir sind die Strecke zurück gewandert. Southbound sozusagen. Ich mit leichtem Gepäck ... BearBag mit normalem Gepäck. Meins ist mehr als doppelt so schwer wie seins!
Der vorausgesagte Thunderstorm tobt gerade. Da wir aber schlau sind, sind wir nicht die ganze Strecke gewandert. Heute morgen um 9 Uhr waren es nämlich bereits 27 ºC. Und es wurde von Stunde zu Stunde schwüler. Also haben wir nur 114 Meilen gemacht und 10 Meilen übrig gelassen... für morgen. 80% Wahrscheinlichkeit das es dann regnet. Das wird nicht lustig... dafür haben wir das Reh, den Bär, die Klapperschlange getroffen... immerhin!

Sonntag, 29. Juni 2014

Wasser...

Tag: 97 (29.06.2014 Sonntag)
Mi: 1341.1

Ich sitze hier in einer "Tavern". Es ist 17:15 und hier spielt eine Oldie-Gruppe abgefahrene  Musik. Ich Trinke ein Warsteiner... frisch gezapft. Die Pork Ripps sind bestellt. Wir haben eine sichere Unterkunft (Thunderstorms)... die Welt ist in Ordnung.
... und das alles nur, weil die angekündigte Wasserquelle kein Wasser hatte. Da muss man halt flexible sein ;-)

Samstag, 28. Juni 2014

Pennsylvania ==> New Jersey

Tag: 95 (Freitag 27.06.2014)
Mi: 1306.3

Gestern war Zeroday. BearBag und ich haben uns mit CG in einer Sportsbar das Spiel angeschaut. Viel gegessen und getrunken. Und ja... ihr seht das richtig... wir rauchen eine Zigarre und trinken 10 Jahre alten Leprhraig. (Ist das so richtig geschrieben Frank?). Egal... wir waren richtig entspannt und haben den freien Tag genossen.

Heute sind wir dann in den 8 Staat gewechselt. Etwas weniger spitze Steine aber trotzdem schmerzen die Füße. 
Aber das intetessante heute ist, das ich das erst mal in einem Hammock schlafe. Bin gespannt wie die Nacht wird. Es ist das zweite Hammock von BearBag. Ich habe es jetzt 5 Tage mit mir rumgeschleppt (wiegt ja so gut wie nix) und heute ist die Nacht der Hammocknächte. Vielleicht konvertiere ich von einem "Tentguy" zu einem "Hammockguy". Fühlt sich auf jeden Fall schon mal gut an... so die erste halbe Stunde, in der ich dieses schreibe.

An die Liste der Tiere kann ich folgendes dran hängen: Weisskopfseeadler... DAS amerikanische Wahrzeichen und einen Bieber in seinem angestauten See.

Dienstag, 24. Juni 2014

Ich bin schwach...

Tag: 91 (Montag 23.06.2014)
Mi: 1258.6

Ich gestehe... ich habe mir ein Glas (es ist aus Plastik) Nutella gekauft. Verdammt schmeckt das gut... und dann auch noch mit original selbstgemachter Peanutbutter auf Tortillas... ooooh man!
Die Peanutbutter ist aus Port Clinton. Dort gibt es ein hundert Jahre altes Süßigkeitengeschäft. Das ist unglaublich was die da alles anbieten.

Die Strecke hier in PA ist weiterhin sehr steinig. Morgen und übermorgen noch in diesem Staat... dann kommt New Jersey.

Habe mir meine Haare aus dem Gesicht rasiert.
Nach der Geschichte mit dem Hiker, der einige Krümel in seinem Bart hatte und in einem Shelter die Mäuse ihn am Kinn gebissen haben... es hat sich entzündet und er musste sich im Krankenhaus behandeln lassen...
Oh man... da haben einige ihren Bart abrasiert!


Freitag, 20. Juni 2014

Zeromaker

Tag: 87 (19.06.2014 Donnerstag)
Mi: 1213.7

Zeromaker... so nennen wir eine Strecke, die einen Hiker dazu bringt einen Zero Tag  einzulegen. Und die Strecke heute (ca. 24 Mi) hat die Entscheidung ziemlich einfach gemacht.
Die Nacht war sehr unruhig. Einerseits wegen der dreiviertel Familienpizza, andererseits wegen dem Thunderstorm ab 1 Uhr. Wir sind um 5:30 Uhr gestartet und nach 2h fing es an zu regnen. Die verdammten Steine waren zu klein zum "Stonehopping"... sodass man versucht die Füße zwischen die Steine zu bringen... das verursacht dann nach 1000 Versuchen die Schmerzen im Fuß. Egal. Wir (BearBag, ich und Azone) sind angekommen und haben ein Zimmer hier in Port Clinton, PA genommen.
Nach einem Bierchen und etwas zu Essen sieht die Welt schon wieder viel besser aus.
Der Geheimtipp von dem Barkeeper war die lokale Feuerwache. Bitte den weißen Klingelknopf nutzen und ...schwupps biste in einer privaten Bar, wo das Bier nur 1,25$ kostet. Noch 2 Bierchen dort... und schon ist der Körperflüssigkeitenhaushalt wieder ausgeglichen.

20:45 Uhr... und ich liege fix und fertig im Bett.

Gute Nacht !

PS:
Der aktuelle Rekord als SOBO (SOuthBOunder) liegt bei 58 Tagen unsupported. Unsupported heißt, der Typ muss das Essen selbst organisieren. Heißt rein in einen Ort und wieder raus. Kostet alles Zeit...

Donnerstag, 19. Juni 2014

501... keine Jeans!

Tag: 86 (18.06.2014 Mittwoch)
Mi: 1189.6

18 Meilen heute. Das Gelände ist schwierig. Viele Steine, die man nach 3h unter den Füßen spürt. Deutlich! Mein rechter Fuß schmerzt... (hör auf zu heulen!)

Das Ziel ist heute der 501 Shelter. Es gibt dort keine 501 Levis :-)
Dorthin liefert die hiesige Pizzeria. Ist klar was es heute zum Abendessen gab...

Aber ich habe heute einen Hiker gesehen, der vor zwei Tagen die Diagnose bekommen hat... Lime Disease oder in deutsch: Borreliose.
Auh man... sein halbes Gesicht ist taub... er kann sein eines Augenlid nicht schließen,  sodass er sich das jeden Abend taped. Sein Lächeln sieht etwas schief aus und er ist traurig das er nicht mehr pfeifen kann... aber er hiked weiter. Taff guy!

Dienstag, 17. Juni 2014

Doyle Hotel

Tag : 84 Montag
Mi: 11xx

3 Meilen vom Shelter bis nach Duncanon. Das Frühstück haben wir im Goodies gehabt. Dann habe ich mir den Bart gestutzt und wur sund in das berühmte Hotel Doyle gegangen. Sieht sehr rustikal aus... hat aber eine Bar. Eine Bar heißt immer es gibt auch Bier. Und wie es der Zufall so will... spielt Deutschland gegen Portugal.
OK. Ein weiteres Bier... und noch eins... dann ein halbes Dutzend Buffalo Wings... und um kurz vor 3 sind wir dann los zum Shelter. 11 Meilen. Die letzten 3 Meilen sind wir dann gespurtet weil es angefangen hat zu Gewittern. Nun ist es 10 und es fängt richtig an zu krachen.

Das mit dem Alkohol ist hier echt extrem. Das es sogenannte Dry Countys gibt, habe ich glaube ich schon mal geschrieben... aber das es Restaurants gibt, wo man explizit aufgefordet wird seinen eigenen Alkohol mitzubringen ist der Hammer... oder!?
Aber diese Lokalitäten haben keine Lizenz zum Alkoholausschank und bevor keiner zum Essen kommt lösen die das Problem halt so. Undenkbar in Deutschland!

Und ich habe einen echten Moonshiner getroffen. Davon mehr in den nächsten Tagen ;-)

Oh man... erkennt ihr mich noch?

Pennsylvania Lowlands

Tag: 83 (15.06.2014 Sonntag)
Mi: 1139.1

Wir sind spät gestartet. Der Einkaufsladen macht erst um 9 auf. Dann ins AT Museum. Unglaubliche Utensilien... wir z.B die Schuhe und das Taschenmesser von Earl Shaffner (der erste Thruhiker). Die Fahrt vom Inkeeper des Ironmaster Hostel nach Boilings Spring hat uns dann noch eine halbe Stunde und 25$/Person (verdammt teuer) gekostet. Start also um ca. 10:30 Uhr für geplante 26 Meilen. Wir haben einen Zahn zugelegt um in Duncannon bis 20 Uhr einzutreffen.
Hat dann doch nicht geklappt. Grund waren der schlechte Weg ab Meile 15 und eine Klapperschlange. Ne echte Copperhead. Verdammt giftig! Habe dann auch einen extra Bogen um die Schlange gemacht. BearBag hat wieder ein Video mit seiner Kamera auf dem Hikingpole gemacht. Ganz dicht ran. Die schlage fängt dann an zu rasseln mit ihrem Schwanz. Angeblich hat jede Klapperschlange einen anderen Rasselton.
Diese hat nicht in seinen Hikingpole gebissen... wie die vom letzten mal. Musste er das ganze Gift vom Griff abwischen und hat nun zwei Löcher im Griff!
Wir haben dann um 18 Uhr in einem Shelter nach 22 Meilen gestoppt. Morgen gönnen wir uns dann ein gutes Frühstück.

Gute Nacht...

Sonntag, 15. Juni 2014

Boiling Springs

Tag: 82
Mi: 1117.5

Heute sind wir "nur" 20 Meilen gewandert. Das Terrain ist eher einfach. Das heißt, die Strecke ist nicht sooo steinig, wenige steile Strecken und es ist trocken.
Aus meiner Sicht eine der größten Gefahren sind nasse große Steine. Die verführen zum "Stonehopping" ... aber wenn man dann mal abrutscht und das Bein in eine Spalte gerät... ups, und der Trail ist zu Ende.
Danish, ein junger Mann den ich getroffen habe (der Artikel in den Virginia News) hat sich in 2010 kurz vorm Ziel das Bein gebrochen. Ich meine das ist schon schmerzhaft genug... aber er musste sich dann noch einige Meilen zur nächsten Straße schleppen um dann von einem Lastwagenfahrer in den nächsten Ort mitgenommen zu werden. Taff!!

Zur Orientierung mal wieder eine Kartenkopie.
Morgen 26 Meilen... wenns alles klappt

Samstag, 14. Juni 2014

Halfway Gallon Challenge

Tag: 81 (13.06.2014 Freitag)
Mi: 1097.4

Die Hälfte ist nun heute geschafft. In Pine Grove Furnace wird diese Leistung mit einem "half gallon" Eisbecher gefeiert. Der Einfachheit halber... eine halbe Gallone sind 1,89 Liter. Habe ich in 35 Minuten geschafft. Der Rekord steht bei 2 Minuten und 48 Sekunden... wahrscheinlich so lange gewartet bis es komplett geschmolzen war... und dann getrunken. Rein technisch mit einem gefrorenen Eisberg nicht zu schaffen.
Die 22 Meilen heute waren nicht so schlimm... aber es hatte heute Mittag ein tierisches Gewitter gegeben. Wir sind nicht nass geworden... aber die kleinen Bäche sind alle angeschwollen und haben den Weg unter Wasser gesetzt.






Tja und so sehen dann die Füße aus, wenn man 2h mit nassen Socken wandert.












Die aktuellen Personen von ehemals 5 sind nun zusammen geschmolzen auf 2 ... Bear Bag und ich. 

CG hat am Mittwoch entschieden nach 920 Meilen seinen Hike zu beenden. Es gibt ein Leben nach dem AT. Ist ihm bestimmt nicht einfach gefallen... aber absoluten Respekt vor dieser Leistung.

Hawksbill wollt nur einen Tag kurz seinen Trailbereich pflegen... ist nämlich Trailmaintainer, und seitdem versucht er zu uns aufzuholen.

R.W. ist heute morgen 5 Minuten nach uns vom Shelter gestartet... hat aber leider die Falsche von 2 Richtungen gewählt. Nach 2 Meilen hat er es dann gemerkt und ist umgekehrt. Hat sich dann entschieden seine Blasen und seine Achillessehne zu schonen und ist in den nächsten Ort gegangen. Somit 20 Meilen hinter uns.
Bleiben aktuell Bear Bag und ich...

7/14 Staaten

Tag: 80 Donnerstag
Mi: 1075
In der letzten Nacht war ein Hammer Gewitter. Zum Glück waren wir im Shelter. Eines der Besten Shelter (Raven Rock Shelter) auf dem Trail. Auf einem Blechdach hört man im Wald auch Stunden danach noch den Regen. Ja, und so war die Nacht. Unruhig! Heute morgen war die Luft so ziemlich 100% feucht und so waren auch die Klamotten.
Aber das war egal... weil es hat den ganzen Tag geregnet. 20 Meilen im Regen...
Wir sind von Maryland in den 7. Bundesstaat Pennsylvania gewandert. Die Grenzlinie ist gleichzeitig die Mason Dixon Line. Diese Linie definiert die Grenze zwischen den Nord und den Südstaaten. Die beiden Namen stammen von Kongressmitgliedern der damaligen Regierung ab.

In dem Shelter, wo ich gerade bin, haben wir das beste Trailmagic des ganzen Trails erlebt. Jim, der Trailmaintainer, hat uns Pizza aus dem Ort Faiettville geholt. 4 Familienpizzen für 8 Thruhiker... und die haben geschmeckt...

Montag, 9. Juni 2014

Tornado Warnung

Da haben wir aber Glück... die Warnung kam gerade über den National Weatherforcast Ticker. Man soll die Shelter aufsuchen und grundsätzlich nicht am Fenster stehen.
Also so eine Warnung und man ist draußen irgendwo... da nutzt der beste Poncho nichts!
Da bin ich froh hier im Hotel zu sein...

PS:
Mit so einem elektronischen Einkaufswagen bin ich heute im Walmart los und habe die Einkäufe für die nächsten 3 Tage getätigt... unglaublich! 

Sonntag, 8. Juni 2014

Grasmilben :-(

Habe meinen Schlafsack in die Sonne gelegt... zum Auslüften im Grass. Da haben sich wohl die Grasmilben "reingehängt" und die Nacht war nicht lustig. Sehe etwas "angestochen" aus.
Jemand ne Idee die Viecher aus dem Schlafsack raus zu bekommen?
- Gefriertruhe nicht möglich
- waschen des Schlafsacks nicht möglich
Es juckt wie die Hölle...

1000 Meilen oder "fast" die Hälfte

Tag: 75 (07.06.2014 Samstag) Zero 10\11
Mi: 1019
Gestern haben wir nun die 1000 Meilen Marke überschritten. Komisches Gefühl die Zahl 1000 mit kleinen Ästen auf dem Boden liegend zu sehen.
Das Wetter ist überwiegend gut. Ab und zu ist mal ein Nachmittag und der darauffolgende Tag regnerisch... aber ich habe ja meinen  Poncho ;-)
Die Strecken werden zunehmend flacher sodas wir über Kurz oder Lang die Meilenzahl erhöhen können. Es sind noch 1170 Meilen zu laufen und es sind noch 11 Wochen und 4 Tage bis zu dem angepeilten 28. August für den Aufstieg nach Kathadin, ME Wir liegen gut in der Zeit und nehmen uns daher hier in Harpers Ferry 2 Tage frei. Ein paar neue Sachen kaufen (kaputt, verloren, vergessen), entspannen und essen, essen essen. Der rechte Fuss hat  immer noch  die Blase... vielleicht heilt sie in diesen beiden Tagen ja ab... wenn nicht kanns hart werden. Die Strecke in Pennsylvania ist bekannt für die vielen Steine.
Habe mittlerweile einige Postkarten versendet. Ich gebe zu... kann mich nicht mehr an alle erinnern bzw. habe die Adressen nicht im Telefonbuch gefunden. Wer noch eine haben will kann mir gerne seine Adresse zusenden... ich schicke dann eine individuelle Postkarte aus USA :-)
Tja, die Bären. Heute Nacht war wieder einer im Camp. Ich  kriege das nicht mit, weil ich im Zelt oder wie heute Nacht auf der Veranda des Hostels geschlafen habe. BearBag schläft draußen im Hammock. Der Bär hat in sein Hammock reingeschaut. Er, BearBag, hat ihn angeschrien... und da  ist er abgehauen. Ich glaube die Bären hier auf dem Trail sind mittlerweile an Menschen gewöhnt und daher nicht gefährlich... aber genau weiss man das ja doch nicht !

Und für alle die wissen wollen wie ich aktuell aussehe... hier das aktuellste Bild.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Virginia News

Tja, wer hätte das gedacht. Da hab ich's doch in die News von Waynsboro  Virginia geschafft!
Am letzten Freitag haben wir in der Lutheran Church von Waynboro,VA übernachtet. An dem Abend gab es extra Dinner für die "Warrior Hiker". Diese aktuell noch 7 jungen Burschen hiken den Trail als eine Art Therapie. Sie haben alle im Krieg in Afghanistan ein Trauma erlebt, das sie nun auf dem Trail verarbeiten wollen. Sie werden von der Army und einer Veteranenvereinigung unterstützt.
OK. Jedenfalls war die Reporterin mit bei dem Dinner und wir sind so ins Gespräch gekommen... wo kommst du her, wieso machst du das, wie bist du darauf gekommen... so das übliche. Die Frage ob ich schon einen Bär gesehen habe konnte ich an dem Tag nur mit Nein beantworten... habe aber 3 mal Bärensch...e gesehen. Das muss sie wohl so beeindruckt haben, das sie mich in ihrem Artikel erwähnt hat.
Bin ich nun berühmt?
PS:
habe aktuell mehr als 16kg abgenommen. Sehe Sachen (Muskeln :-) an mir... die ich nie zuvor gesehen habe!

Breakfast in America

Guten Morgen,
So sieht die typisch amerikanische Frühstücksbar aus.
Heute werden wir erst später starten. Jetzt zum Einkaufen und dann geht's weiter...

Bär Kontakt

Tag: 71 Dienstag
Mi: 961.8
Gestern im Shelter erzählte man sich schon die Story, dass sich ein Bär in der Gegend aufhält. Entsprechend nervös waren die Leute im Shelter... außer ich... ich war nämlich saumüde... bin in mein Zelt gekrochen und war "butz wech".
3 Uhr Pippi machen war mehr im Halbschlaf. Hätte ich den Bär da getroffen... ich nur mit Unterhose und die rote Stirnleuchte an... wer hätte sich wohl mehr erschrocken!?
OK. Am anderen morgen... also heute... sind wir dann um 6 Uhr schon auf der Piste gewesen. Da der nächste Shelter (mit Privi) noch 5 Meilen entfernt war bin ich dann kurzfristig rechts raus zum Freestyle (ihr erinnert euch wie das geht ;-)
Zurück auf dem Trail kam Baerbag schon an mit dem Zeigefinger auf  dem Mund. Keine zwanzig Meter von meinem Freestyle-Örtchen entfernt sitzt ein Bär und tut anscheinend das gleiche was ich 5 Minuten vorher auch gemacht habe.
Man... das war knapp :-)
Also... nun steht ein Bär (zwanzig bis dreißig Meter entfernt) auf meiner Liste. Und eine weitere Klapperschlange.  Beim nächsten Upload ist ein Video dabei. Kann man sogar hören wie der "Schwanz klappert".

Montag, 2. Juni 2014

Shenandoah

Tag: 67 (30.05.2014) Freitag
Mi: 878
Die Berge sind im Nebel. Es ist sehr feucht hier oben. Der Weg ist schwer zu gehen und die großen Steine sehr rutschig und dadurch gefährlich.
Beim Mittagessen (Cheese Cracker, die Reste der Onion Cheese Chips, Snicker und ein paar neue Süßigkeiten die ich mal ausprobiere) haben wir dann dieses anscheinend fast zahme Reh gesehen. Unglaublich wie nahe das an uns rangekommen ist.
Hier soll es nun tatsächlich Bären geben. Die schon öfters gesehene Bärensch... war heute auch schon auf dem Trail zu sehen. Im Logbuch stehen auch Einträge von Leuten,  die hier beim Shelter Bären gesehen haben... also in den nächsten Tagen wirds wohl passieren.

Das "Baerbag-hanging" sieht hier mal anders aus...