Samstag, 30. August 2014

Georgia to Maine

Tag: 158
Mi: 2185.3



  • 1 Tube Hirschhorn Kreme
  • 3 Zahnbürsten
  • 3 Bären
  • 3 Paar Schuhe
  • 4 Dolormin
  • 6 Klapperschlangen
  • 10 Packete Ziplogs
  • 14 Staaten
  • 18 Rollen Klopapier
  • 20 Blasenpflaster
  • 31 IBU Profen
  • 158 Tage
  • 700 Berge
  • 1000 Schokoriegel
  • 2185.3 Meilen (3516 KM)
  • 8000000 Moskitos

Donnerstag, 28. August 2014

se bick käi...

Tag: 156 (Mittwoch 27.08.2014)
Mi: 2170

... so nennen die hier den Mt. Kathadin.

Den Zeitplan haben wir dann etwas geaendert. Haben etwas auf die Tube gedrückt und sind heute schon in Millinocket angekommen. BearBags Eltern haben uns in Empfang genommen
und uns "Erste Hilfe" gegeben... Essen und Trinken.

Die Strecke hier schaut eher flach und einfach aus... entpuppt sich aber als sehr schwierig zu gehender Pfad. Wurzeln... dann Steine... dann Sumpf... dann alles zusammen. Das geht unheimlich auf die Gelenke und die Geschwindigkeit. 

Gestern Abend war also unser letzter Trailabend. Am Shelter haben wir ein Feuer gemacht und in Erinnerungen geschwelgt. 

Heute gegen wir locker entspannt die letzten 19 Meilen bis zum Fuß des Berges und morgen sind dann die 5 Meilen Aufstieg vorgesehen. 

Habe mir doch tatsächlich heute noch eine Blase gelaufen. ..





IsntBlack und Mt. Kathadin

100 Mile Wilderness

Tag: 153 (Sonntag 24.08.14)
Mi: 2101
Seit gestern sind wir in der "100 Mile Wilderness". Hört sich irgendwie gefährlich an... ist es auch. Nicht weil hier so viele wilde Tiere sind, sondern weil es hier nur ganz wenige Straßen... oder eher Wege gibt. Wenn also jemandem irgendwas passiert muss er sich irgendwie durchschlagen bis zu einem dieser Wege. Mit nem gebrochenen Bein oder schlimmeres... nicht so lustig!
Wir haben bei unserem letzten Stopp in Monson ein Resuply auf der Hälfte der Strecke genutzt. Kostet 25$ je Eimer... haben BearBag und ich uns geteilt. Dienstag im Laufe des Vormittags werden wir die geheime Stelle erreichen wo unser selbst gefüllter Eimer hingebracht wurde. Bis dahin muss der Vorrat noch halten... könnte am Ende etwas knapp werden. Würde ich mich mit Waldpilzen auskennen... wäre das alles kein Problem. Habe noch nie so viele Pilze gesehen wie hier auf dem Trail... gut man könnte die Pilze einfach mal probieren... manche eben nur einmal :-(
(OK... der war nicht so gut :-)
Wir haben heute die 2100 Meilenmarke überschritten. Bleiben also noch 85... minus die 5 für den Aufstieg am Freitag... sind dann also noch 20 Meilen pro Tag bis Donnerstag. Das ist zu schaffen.
Die Luft ist irgendwie raus... bei allen. Was uns noch antreibt ist der Summitday auf Kathadin... und danach werde ich für eine lange Zeit keine festen Schuhe mehr anziehen.
Das wird wohl einer der letzten Posts sein... kommt dann nur noch Kathadin und vielleicht noch ein Review.
Bis Freitag...
PS:
Ihr werdet das wahrscheinlich erst am Freitag oder danach lesen können... gibt hier keinen Telefonservice. Selbst AT&T hat hier nur Roamingpartner...

Mittwoch, 20. August 2014

2000 Meilen

Tag: 148 (Dienstag 19.08.2014)
Mi: 2015

Heute haben wir nun tatsächlich die 2000 Meilenmarke überschritten. Und was auch noch passiert ist... die Sonne hat den ganzen Tag geschienen. Seit langen waren meine Klamotten mal wieder nass von meinem eigenen Schweiß... und nicht vom Regen. Den letzten Berg über 4000 "Füße" haben wir dann auch abgehakt. Jetzt kommt nur noch einer über 3000 und der Rest ist um die 2000.
Morgen werden wir den Kennebuck River überqueren. Dafür müssen wir bis spätestens 16 Uhr die 18 Meilen gemacht haben... also auf 4:15 Uhr den Wecker stellen, damit wir um 5 auf dem Trail sind. Die erste halbe Stunde gehen wir dann mit Stirnleuchte bis die Sonne richtig draußen ist.

Wir "hammocken" hier am Lake "East Flagstaff". Unglaublicher Sonnenuntergang. Die Aussicht aus dem Hammock ist traumhaft schön... wie aus einem Film! Wenn ich die Bilder hochgeladen habe (wahrscheinlich erst Anfang September) merkt euch diesen Tag und die Bilder dazu... unglaublich! 

Montag, 18. August 2014

Regen, Regen, Regen...

Tag:146 (Sonntag 17.08.2014)
Mi: 1989

Maine ist neben Lobster und Moose auch bekannt für Regen. Seit mehr als 2 Tagen Dauerregen. Es gibt nichts mehr was trocken ist... außer mein Schlafzeug.
Morgen werden wir in Stratton rein gehen. Resuply, Klamotten waschen und trocknen. Anscheinend hat AldiTalk keinen Roamingvertrag mit AT&T hier oben in Maine abgeschlossen. Habe seit Tagen keinen Service... somit kann ich nur im Ort über Wifi ins Internet.
Wenn das Wetter weiter so "schlecht" ist, werden wir nur schwer die noch notwendigen 18 Meilen/Tag hinbekommen. Die 100Meilen Wilderness ist zwar nicht mehr ganz so hoch... aber wenn es so schlammig und so viele Wurzeln gibt... oooh man, das könnte knappich werden.
Aber auch dafür werden wir eine Lösung finden.

"Nur" noch...

Tag: 145 (Samstag 16.08.2014)
Mi: 1977

Es sind nun "nur" noch 20x Meilen zu wandern, 3 Bergketten zu überqueren und etliche Flüsse. Das Wetter ist kühl(12ºC) und unbeständig. Heute hat es bis 15 Uhr nicht geregnet... aaaaber dann!
Unsere Schuhe werden wohl bis zum Ende nicht mehr trocken werden. Ich hoffe die Sohle löst sich nicht noch vom Rest bevor Kathadin... müsste ich dann wohl mit Crocks weiter wandern.
Der Trail ist schlammig und in Teilen komplett unter Wasser. Wir nehmen dreckige und nasse Füße in kauf um nicht noch einen Unfall zu provozieren. Die nassen Wurzeln und Steine sind rutschig und dadurch sehr gefährlich.
Alle Thruhiker sind aufgeregt... man merkt eine Spannung die wohl daher kommt, das sich alle das Ende herbeiwünschen aber viele auch nicht wissen wie es danach weiter geht... ich zum Glück weiss genau wie es weiter geht. Zwei Wochen relaxen bei David und Kayla und dann geht's wieder "ab ins Büro"... und soll ich euch was verraten... ich freue mich AUCH auf's Büro!
So, liege also um halb acht in meinem Hammock... allmählich wieder aufgewärmt. "Draußen" wirds langsam dunkel... Pipi machen und dann schlafen... bin gespannt wer Schützenkönig geworden ist in Rheda-Wiedenbrück!?
Gute Nacht.

Mittwoch, 13. August 2014

Das ist der Punkt...

Tag: 141 (Dienstag 12.08.14)
Mi: 1928.4
Vorgestern sind wir durch die "Mahoosuc Notch" geklettert. Laut unserer Wegbeschreibung die "most difficult or fun mile". Riesengroße Felsen über die man rüber klettern muss oder kleine Tunnels durch die du durch kriechst... Rucksack voran schieben oder hinter dir her ziehen.  Ich fands nicht ganz so witzig. Meine Schrammen am Bauch haben ganz schön gebrannt... aber das ist nicht der Punkt.
In der Notch habe ich meinen einen Treckinstock zum zweiten mal abgeknickt. Keine Chance den noch mal zu reparieren. Ich finde einen umgeknickten Baum mit einem Ast, der sich hervorragend als Ersatztreckingstock nutzen lässt.
Mein superscharfes Messer rausgeholt... und ihr könnt es euch denken... mein Papa hat es mir 1 Millionen mal gesagt... immer vom Körper weg schnitzen... und in dieser 1/10 Sekunde wo das Messer abrutscht und bevor es in die Haut deiner linken Hand oben am Zeigefinger einschneidet, da habe ich genau an meinen Papa gedacht!
Aber auch das ist nicht der Punkt...
Es hat sehr stark geblutet. Erste Hilfeset aus dem Rucksack,  Pressverband mit Tape (danke noch mal an Henning ;-) und einer sterilen Kompresse. Ich musste noch 2 Meilen den Berg hoch bis zum Shelter. Es fängst an zu regnen und zu donnern... und meine linke Wade krampft. Was für ein Tag...
Am Shelter angekommen fängt das Gewitter so richtig an. Keine Chance weiter bis zum nächsten Ort zu kommen. Also Luftmatratze aufgepumpt,  Schlafsack raus, Wunde noch mal desinfiziert und Sprühpflaster drauf (Danke an Beat ... ein junger Mann aus Deutschland, der zwischen Bachelor und Master 6 Wochen in NH und Maine wandert), 2 IBU und schlafen.
Auch das ist nicht der Punkt...
Die Nacht war soweit OK. Bis zum Parkplatz sind es 4 Meilen. Auf diesem Weg entscheide ich mich einen Doktor aufzusuchen. Die Entscheidung fällt leichter als die Jungs hier die Geschichte von der Frau vor 2 Jahren erzählen, die am Unterschenkel eine Wunde hatte die sich infiziert hat... sie aber nicht zum Doc sondern nach Kathadin gegangen ist. Danach hat man ihr den Unterschenkel amputieren müssen :-(
Unten am Parkplatz, irgendwo in Maine,  keine Ahnung wo ein Arzt oder eine Klinik zu finden ist... da kommen wir schon näher an den Punkt.
Ein Van fährt auf den Parkplatz.  Ich erkenne den älteren Herren von vor 3 Tagen wieder. Er supportet einen Hiker (Coldplay). Hat ihn in Georgia getroffen und ihm angeboten hier in NH und Maine zu helfen. Er erkennt mich auch und im Gespräch bietet er mir an mich in die nächste Stadt zu fahren. Bethel,ME. Dauert eine halbe Stunde. Er fragt in der Apotheke wo denn ein Arzt zu finden ist. In Bethel ist ein Ärztezentrum... was ein Glück.  Er fährt mich dorthin und will warten was mit mir passiert. Ich bedanke mich tausendmal und verabschiede mich, denn ich muss ca. 1h warten.
Die Ärztin erklärt mir, das man die Wunde zwischen 4 und 6h nach dem Unfall hätte nähen können...  leider zu spät. Wird also eine größere Narbe bleiben. OK... brauche ich kein AT Tattoo... habe mir ja selber eines in die Hand geschnitzt (nennt man das Galgenhumor ? ;-)
Es gibt also eine Reinigung der Wunde, desinfizieren und ein Rezept für Antibiotika wenn sich die Wunde entzünden sollte. Ist ganz interessant... man bekommt das Rezept nicht in die Hand, es wird zu einer Apotheke deines Vertrauens gesendet und dort kannst du es dann abholen.
Und jetzt kommt der Punkt...
Ich zahle also 110$ für die Behandlung vorne an der Rezeption. Frage wie man zu Fuß zu der Apotheke gelangt. Das hört ein Typ der auch beim Arzt war. Dough...
"Du bist ein Thruhiker? Kann ich dich fahren?" Unglaublich wie freundlich die Amerikaner sind. Er will auch hiken und hat ein paar Fragen. Wir kommen ins Gespräch. Bei der Apotheke dauert es eine halbe Stunde bis man mir die Pillen geben kann. Ich bedanke mich bei Dough doch er sagt "Hey wo musst du danach hin". "Nach Andover ,ME". "OK. Kein Problem für mich. Ich fahre dich rüber". Die Fahrt dauert eine knappe Stunde. Ich lade ihn zu Dounat und Kaffee ein. Wir unterhalten uns über das Hiken und Gott und die Welt. Wir kommen an... er schreibt sich meinen Blognamen auf ein Stück Holz von seinen Truck. Ich bedanke mich tausendmal. Er fährt zurück ich bin glücklich... was für ein Tag!
Dough... er ist der Punkt. Ein Mensch der mich nicht kennt opfert spontan 2h seiner Zeit und Sprit um mich durch die Gegend zu fahren.
Wer in Deutschland würde das machen?

Samstag, 9. August 2014

Wildkatzen gezähmt. ..

Tag: 137
Mi: 1887

Heute haben wir den letzten Part der Whites abgeschlossen. 21.1 Meilen (34 km) und ca. 11000 Feet (3300m) Höhenmeter... und ich bin platt wie ne Flunder!
Bei der Namensgebung der Berge sind wohl die Präsidenten ausgegangen. Deshalb heißen die einfach Wildcat A-E. Warum Wildcat ... keine Ahnung. Egal... wir haben sie bezwungen sozusagen gezähmt.
Morgen werden 3 Dinge zusammentreffen.
- 1900 Meilenmarke
- Grenzüberschreitung NH nach Maine
- ich bin von Georgia nach Maine gewandert... durch 14 Bundesstaaten

Mittwoch, 6. August 2014

Mt. Washington

Tag: 135
Mi: 1852

Uiiih...



Geschafft... Das Wetter ist umgesprungen von sehr gut auf Regen...

Work for stay

Tag: 134 (05.08.2014 Dienstag)
Mi: 1851.8

Ich schreibe dieses am Fuße des Mt. Washington. Morgen der Aufstieg zur Spitze mit 6288 Feet der letzte Berg über 6000 auf dieser Reise. Wir übernachten in einem "Hut". Zu vergleichen mit den Hütten in den

Alpen. Viel weniger Kompfort aber 4 Thruhiker können "work for stay" machen. Das heißt sie müssen etwas arbeiten wie z.B. die letzten Tassen, Becher und Schüsseln abwaschen. Dafür bekommen sie freies Essen am Abend und ein Frühstück am Morgen und brauchen keine 150$/Nacht zahlen. OK wir müssen auf dem Boden in der Lounge schlafen... ist aber nichts anderes als in einem Shelter.
Heute war einer der Besten Tage auf dem Trail. So viele Views und das Hiken über der Baumzone ist einfach  unglaublich schön.

Dienstag, 5. August 2014

White Mountains

Tag: 132 (03.08.2014 Sonntag)
Mi: 1822.5

Nun sind wir richtig eingestiegen in die Whites. Heute über den Mt. Lafayette auf die Nordseite des Mt. Garfield. Morgen wieded runter zum Crawford Notch. Am Mittwoch dann die Presidential. Die heißen so,


weil die Spitzen nach den Präsidenten genannt wurden. Mt. Eisenhower,Franklin, Monroe und natürlich Mt. Washington. Der ist auch bekannt als der gefährlichste Berg Amerikas. Sterben jedes Jahr einige Leute. Hier kommen irgendwelche Wetterkonstellationen zusammen, die das Wetter dort oben sehr schnell ändern können. Hinzu kommt ein unglaublicher Wind...
Aber wir sind vorbereitet!

Sonntag, 3. August 2014

Der letzte Zero...

Tag: 131 (02.08.2014 Samstag)
Mi: 1813

Heute ist der letzte "wanderfreie" Tag vor dem Aufstieg am 29. August. Ich verbringe ihn mit der Familie von BearBags Freundin Kelsey in Portsmouth NH.

Vorgestern war der gefährlichste Tag auf dem Trail. Wir haben Mt. Kinsman erklettert.  Der Berg hat 2 Spitzen. Wir sind auf der südlichen Seite hochgekommen. Das war schon recht anstrengend. Auf dem Weg zur Nordspitze hat sich das Wetter total gedreht. Blitz, Donner und Hagel und totaler Kälteeinbruch mit 2ºC. Über die Nordspitze durch die Blitze weiter runter oder warten und sich der Gefahr der Unterkühlung aussetzen... das waren die beiden Optionen. Haben uns für die Blitze entschieden und haben es geschafft. Einer der steilsten Abstiege wird auch nicht einfacher wenn es regnet und sich die kleinen Bäche in kleine reißende Ströme verwandeln.
Hüfthoch durch das Wasser auf die andere Seite... ohne mit dem Rucksack komplett ins Wasser zu fallen... das war die letzte Herausforderung an dem Tag (nee stimmt ja gar nicht... wir mussten noch in die Stadt Lincoln trampen... auf dem Highway).
Dort haben wir dann einen Schlafplatz bei Chet bekommen... in seiner Garage mit weiteren 15 Hikern, die an diesem Tag dort gestrandet sind. Alte Bekannte und neue Gesichter. Nach einer Dusche und trockenen Klamotten war alles nur noch halb so schlimm.