Montag, 10. November 2014

...the verrrrry last entry...

Ein wirklich allerletztes Mal schreibe ich noch mal in diesen Post. Einige von euch Fragen noch mal nach dem letzten Review... der letzten Bewertung der Klamotten etc.
Hier dann noch mal meine sehr subjektiven Einschätzungen/Hinweise.

Ja, jedes Gramm was du einsparen kannst... spare ein. Was ich z.B. an Klamotten gebraucht habe ist folgendes.

Eine Unterhose zum Wandern... eine für die Zeit wo du die Wäsche machst. Oft haben die Hostels einen Klamottenvorrat den du während der Wäsche und dem Aufenthalt dort anziehen kannst. Ich habe viele Leute getroffen, die haben gar keine Unterhose angehabt beim Wandern... geht auch !
Prinzipiell kannst du mit einer Garnitur Klamotten klar kommen... je nachdem wie entspannt du bist wenn du stinkig in einen Ort kommst und dort nichts waschen kannst und musst dann mit der stinkigen Wäsche in ein Restaurant zum Essen !

Also...
  • eine Unterhose, eine Wanderhose
    Lang oder kurz je nachdem wie hart du bist bzw. ob du dich schützen willst vor Zecken, PoisonIvy. Wenn du im März startest, eine warme lange Hose für Abend's am Shelter. Die kannst du später dann nach Hause oder nach Vorne auf den Trail schicken.
  • ein T-Shirt oder ein Hemd
    langärmelig wenn du dich vor Mücken, Zecken, PoisonIvy schützen willst
  • ein Paar Socken. DarnTough (http://darntough.com/). Die kannst du auf dem ganzen Trail immer wieder eintauschen, wenn sie kaputt sind !
  • Poncho
    Der Poncho hat mir gute Dienste geleistet... ist leichter gewesen als (m)eine Regenjacke.
  • Fleecejacke
    Eine Fleecejacke für Abends oder wenn es noch mal richtig kalt wird. Beim Wandern brauchst du nur dein T-Shirt/oder Hemd und wenn's doch kalt wird die Fleecejacke
  • Wanderschuhe... mein Lieblingsthema :-)
    Ich glaube nicht das irgendwelche Schuhe den ganzen Trail durchhalten. Von daher nimm nicht die teuersten. Merell hatte ich nach meinen deutschen Wanderschuhen... die waren OK. Boots oder Trailrunner... ist eine Philosophie. Meine Erfahrung ist, das sich der Fuß auf einen Trailrunner einstellt und beim Umknicken entsprechend reagiert... also ohne eine Gelenkstütze wie beim Boots klar kommt.

    Wasserdicht und langsam trocknend oder durchlässig und schnell trocknend, je nachdem wie du mit nassen Füßen im Schuh klar kommst. Ich schwöre auf trockene Füße... andere kommen mit nassen Füßen auch gut klar.
  • Ganz klar Hängematte.
    Rückenfreundlich, leicht aufzubauen auch bei schrägem Gelände oder kleinen Zeltstandplätzen. Du findest auf dem ganzen Trail immer 2 Bäume (oder 2 gute Freunde ;-) Wenn du leicht gehen willst, lass dir von BearBag (bearbaggear.com) deinen Schlafsack so umbauen, das du sein Hammock in den Schlafsack bringst. Schau dir die Videos dort an. Er verbessert gerade sein Sheltersystem, sodass du Hammock, Tarp, Poncho, Schlafsack aufeinander abgestimmt hast. Alternativ gibt es auch gute Hammocks, wo du eine Luftmatratze verwenden kannst (Suchwort "Hennessy Hammock"). Hat den Vorteil, das du mit der Luftmatratze auch mal in einem Shelter schlafen kannst. Habe ich gemacht, wenn man morgens mal schnell los will oder Regen und Thunderstorms vorhergesagt wurden.
  • Seidenschlafsack
    Ich habe auch noch einen Seidenschlafsack benutzt für die Tage an denen es sehr heiß war. Ist leicht und wenn es gaaanz kalt wird hilft der Nachts auch noch ein bisschen...
  • Aufblasbares Kopfkissen
    Ich fands auch im Hammock sehr angenehm...
  • Wanderstöcke
    Würde ich immer wieder nehmen. Ich habe mich sicherer gefühlt beim Laufen wenn ich "4" Stützen hatte. Nimm die von Lekki... die sind sehr gut und viele (einige... der Eine oder Andere ;-) Outdoorläden tauschen die unteren beiden Schäfte kostenlos aus...zumindest gibt es fast überall Ersatz oder du kannst dir mit einem anderen Hiker ein paar neue kaufen und teilt euch die beiden Pols :-)

    Bei mir ist nachher Einer verbogen gewesen und der Andere 2x gebrochen...habe den dann aus verschiedenen anderen Pols versucht zu ersetzen ! (hat auch bis auf Kathadin geklappt)
  • Kochsystem
    Wenn du kochen willst ( ich habe ab Massachussets nicht mehr gekocht... Mücken und kein Bock mehr auf dieses Tütenessen) gibt es 2 Arten. Du nutzt den Kocher nur zum heiß machen von Wasser (dann reicht ein kleiner Topf) oder du kochst in dem Topf alles mögliche zusammen... dann nimm lieber einen größeren Topf. Kann man einfach besser umnrühren.
    Mit den Gaskanister kommt man sehr gut zurecht... gibt's auch auf dem ganzen Trail. Nutze einen langen Löffel... dann kommst du in den Tüten auch "einfacher" bis auf den Boden. Du brauchst eigentlich keine Gabel und auch kein Messer. Dafür würde ich lieber eine kleine Schere mitnehmen... damit bekommst du die Tüten auf und kannst dir den Bart schneiden :-)
  • Rucksack
    ganz klar mit einem Frame... ist einfacher und rückenschonender zu tragen. Meine Empfehlung Osprey. Max. den 48L. Osprey haben einen super Service und schicken wenn was kaputt ist auch direkt auf den Trail... In Amerika gibt es die "Gorilla" Gartensäcke... schwarz, fest und dick...die nimmst du in den Rucksack als Wasserschutz und darin deine Klamotten. Definitiv kein Regenproblem und günstiger als ein extra Regenschutz.
  • Bug-Net
    brauchst du erst weiter im Norden... kannst du auf dem Trail in Hotsprings gut und günstig kaufen.
  • Buff für den Kopf
    für den Schweiß... je nachdem wie du es nutzt... kannst du die eine Seite nutzen, während die andere trocknet. Und kannst es als Waschlappen nutzen um dich am Fluss zu waschen.
  • Handschuhe für die ersten Tage... bis Ende April... danach nicht mehr notwendig
  • IBUProfen... gibts in USA günstig und überall
  • Tape für Blasen und/oder die Compeed Blasenpflaster... gibts mittlerweile auch in USA
  • Desinfektionsspray und Pflasterspray mehr brauchst du nicht !
  • Kreditkarte mit PIN... lass dir nicht erzählen die EC Karte mit PIN tut's auch in USA !
  • Bildausweis... Führerschein reicht... Reisepaß hast du ja sowieso dabei... habe ich aber gleich nach der Ankunft dort gaaanz unten in den Rucksack verstaut.
  • Alle Klamotten, die in den Rucksack kommen, noch mal in wasserdichte Packtaschen... damit geht nichts schief.
  • Campschuhe... ich hatte Crocks... außen auf dem Rucksack... aber mit einem Karabiner nochmal befestigen... nicht nur festklemmen(ich habe erst nur festgeklemmt und ein Paar Crocks verloren :-(
  • Wasserfiltersystem (Sawyer)
    außen am Rucksack... das brauchst du sehr häufig am Tag. Meine Empfehlung max. 2L Wasser schleppen... geht auch ein Liter... musst du halt häufiger anhalten und auffüllen und hast manchmal Durst :-(
  • Zipplocktüten in USA kaufen... wirst du viele brauchen... teile dir die Tüten mit deinen Mithikern
  • eine Rolle Toilettenpapier. Ich habe dann noch Feuchttücher benutzt... Luxus... aber das war es mir Wert! ... eine kleine Flasche Handsanatizer zum desinfizieren der Hände... auch mal nach dem Essen... gibt's in USA überall günstig

Samstag, 8. November 2014

...the last entry...

Ja... nach fast 2 Monaten bin ich zurück im "Leben". Ich bin schon wieder angekommen... dieses mal nicht auf einem Berg sondern in der Realität. Die Arbeit macht wieder Spaß und ich habe die meisten meiner Freunde bereits einmal gesehen. Manchen kam meine Abwesenheit vor wie ein Jahr... manche habe es gar nicht so richtig mitbekommen wie die Zeit vergangen ist. Für mich waren es mit die aufregendsten Monate in meinem Leben. Viele Bekanntschaften aus Amerika bleiben mir erhalten und einige werden Freunde für immer sein und bleiben.

Viele Fragen mich wo denn meine nächste Tour hingeht... ich bin noch nicht soweit darüber schon nachzudenken. Ich wache manchmal morgens auf und denke "... bald geht's los auf den AT..." um dann zu realisieren das es vorbei ist. Erfolgreich vorbei... denn ich habe 3516 km mit meinen eigenen Füßen gewandert und habe das Ziel in Maine erreicht.

Die Bär Wanderschuhe habe ich aus Amerika mit nach Deutschland gebracht. Die Bielefelder Filialleiterin konnte sich an mich erinnern, wie ich vor einem Jahr dort meine Schuhe zur Reparatur gebracht hatte mit der Option, das wenn es nichts mehr bringt ich mir neue Wanderschuhe kaufen würde. Leider ist der (amerikanische) Servicegedanke in Deutschland noch gaaaaaanz klein. Man wollte mir als Entschädigung für meinen Aufwand, die Blasen und den Frust ganze 20€ auf meinen Kundenkonto gutschreiben... für ein paar neue Wanderschuhe die 260€ kosten würden. Da bin ich dann doch zu stolz, mich auf so einen Deal einzulassen. Beim nächsten mal kaufe ich mir meine Wanderschuhe bei REI. Dort kannst du die Schuhe innerhalb eines Jahres wieder zurückgeben... ohne Fragen ohne Stress.

Ich würde es immer wieder machen... aber ich würde es nicht ein zweites mal machen... dazu bin ich zu neugierig was es noch alles auf der Welt gibt.

PS:
Wenn jemand Kontakt mit mir aufnehmen möchte... ganz unten auf der Seite ist ein Formular.


Hike your own hike

Dienstag, 9. September 2014

The days after...

Am 31. August hat mich CG zum Flughafen nach Boston gebracht. Von Rhode Iland aus sind das ca. 1 1/2h.
Von Boston nach Minneapolis über Kansas City. War schon sehr aufgeregt meine Tochter live und nicht nur über Skype wieder zu sehen.
Und so fängt auch ein guter Thriller an.
Die ständige Durchsage im Wartesaal,  das der Truck vor dem Terminal ein Ticket bekommen hat und kurz vor dem Abschleppen steht wird allmählich nervig. Noch 20 Minuten bis zum boarding. Plötzlich kommt Sicherheitspersonal in den Wartesaal und fordert alle Passagiere und alle Mitarbeiter in den Geschäften auf, das Terminal zu verlassen. Teilweise sehr eindringlich...
Draußen ist es sehr warm und schwül... voll der Gegensatz zum klimatisierten Terminal. Alle stehen auf der Straße in Gruppen und diskutieren was denn wohl der Grund sein kann. Ich frage einen der Sicherheitsleute was denn die Ursache ist. Er zuckt mit den Schultern... sieht sich um ob keiner mithört und sagt: "...the security don't like a truck in front of the terminal".
Wir werden alle in das benachbarte Terminal verfrachtet und als die Polizei in voller Montur mit Spürhunden durch dieses Terminal geht... die Presse mit Kameras die Passagiere interviewt... da wird dann klar, es ist der verdammte Truck in dem eine Bombe vermutet wird... und... der Flieger startet nicht pünktlich :-(
Nach 2h ist alles vorbei... wir werden wieder in unser Terminal gebracht und werden nochmal komplett gecheckt. Endlich Boarding time. Wir sitzen also alle im Flieger... ich in der allerersten Reihe mit der besten Beinfreiheit und dem besten Horchposten was die Crew Informationen betrifft. Die verdrehen plötzlich ihre Augen, als der "Oberkartenabreißer vom Boarding" denen was ins Ohr flüstert. Dann die Durchsage,  dass wir aufgrund der Wetterfront nicht starten können... wahrscheinlich für die zunächst nächste Stunde nicht. Ist das alles aufregend!
OK... kurzer Sinn... lange Rede... wir starten mit 3h Verspätung und damit landen wir auch in Mineapolis.

Die erste Woche habe ich viel und gut geschlafen. Meine Beine sind zwar jeden morgen irgendwie ... schwer... aber ich merke das es jeden Tag besser wird... und ich habe schon wieder etwas an Gewicht zugelegt ;-)

Osprey... heißt übersetzt Fischadler... und ist die Marke meines Rucksacks. Er sieht sehr mitgenommen... ja eher nicht mehr nutzbar aus. Ich rufe also beim Customer Service an, sage das ich ein AT Thruhiker bin und frage ob man da noch was machen kann. Ohne Diskussion wird mir angeboten einen neuen Rucksack zugeschickt zu bekommen. Ich meine einen niegelnagelneuen Osprey 58L...das neuste Modell... das nenne ich Service!

Samstag, 30. August 2014

Georgia to Maine

Tag: 158
Mi: 2185.3



  • 1 Tube Hirschhorn Kreme
  • 3 Zahnbürsten
  • 3 Bären
  • 3 Paar Schuhe
  • 4 Dolormin
  • 6 Klapperschlangen
  • 10 Packete Ziplogs
  • 14 Staaten
  • 18 Rollen Klopapier
  • 20 Blasenpflaster
  • 31 IBU Profen
  • 158 Tage
  • 700 Berge
  • 1000 Schokoriegel
  • 2185.3 Meilen (3516 KM)
  • 8000000 Moskitos

Donnerstag, 28. August 2014

se bick käi...

Tag: 156 (Mittwoch 27.08.2014)
Mi: 2170

... so nennen die hier den Mt. Kathadin.

Den Zeitplan haben wir dann etwas geaendert. Haben etwas auf die Tube gedrückt und sind heute schon in Millinocket angekommen. BearBags Eltern haben uns in Empfang genommen
und uns "Erste Hilfe" gegeben... Essen und Trinken.

Die Strecke hier schaut eher flach und einfach aus... entpuppt sich aber als sehr schwierig zu gehender Pfad. Wurzeln... dann Steine... dann Sumpf... dann alles zusammen. Das geht unheimlich auf die Gelenke und die Geschwindigkeit. 

Gestern Abend war also unser letzter Trailabend. Am Shelter haben wir ein Feuer gemacht und in Erinnerungen geschwelgt. 

Heute gegen wir locker entspannt die letzten 19 Meilen bis zum Fuß des Berges und morgen sind dann die 5 Meilen Aufstieg vorgesehen. 

Habe mir doch tatsächlich heute noch eine Blase gelaufen. ..





IsntBlack und Mt. Kathadin

100 Mile Wilderness

Tag: 153 (Sonntag 24.08.14)
Mi: 2101
Seit gestern sind wir in der "100 Mile Wilderness". Hört sich irgendwie gefährlich an... ist es auch. Nicht weil hier so viele wilde Tiere sind, sondern weil es hier nur ganz wenige Straßen... oder eher Wege gibt. Wenn also jemandem irgendwas passiert muss er sich irgendwie durchschlagen bis zu einem dieser Wege. Mit nem gebrochenen Bein oder schlimmeres... nicht so lustig!
Wir haben bei unserem letzten Stopp in Monson ein Resuply auf der Hälfte der Strecke genutzt. Kostet 25$ je Eimer... haben BearBag und ich uns geteilt. Dienstag im Laufe des Vormittags werden wir die geheime Stelle erreichen wo unser selbst gefüllter Eimer hingebracht wurde. Bis dahin muss der Vorrat noch halten... könnte am Ende etwas knapp werden. Würde ich mich mit Waldpilzen auskennen... wäre das alles kein Problem. Habe noch nie so viele Pilze gesehen wie hier auf dem Trail... gut man könnte die Pilze einfach mal probieren... manche eben nur einmal :-(
(OK... der war nicht so gut :-)
Wir haben heute die 2100 Meilenmarke überschritten. Bleiben also noch 85... minus die 5 für den Aufstieg am Freitag... sind dann also noch 20 Meilen pro Tag bis Donnerstag. Das ist zu schaffen.
Die Luft ist irgendwie raus... bei allen. Was uns noch antreibt ist der Summitday auf Kathadin... und danach werde ich für eine lange Zeit keine festen Schuhe mehr anziehen.
Das wird wohl einer der letzten Posts sein... kommt dann nur noch Kathadin und vielleicht noch ein Review.
Bis Freitag...
PS:
Ihr werdet das wahrscheinlich erst am Freitag oder danach lesen können... gibt hier keinen Telefonservice. Selbst AT&T hat hier nur Roamingpartner...

Mittwoch, 20. August 2014

2000 Meilen

Tag: 148 (Dienstag 19.08.2014)
Mi: 2015

Heute haben wir nun tatsächlich die 2000 Meilenmarke überschritten. Und was auch noch passiert ist... die Sonne hat den ganzen Tag geschienen. Seit langen waren meine Klamotten mal wieder nass von meinem eigenen Schweiß... und nicht vom Regen. Den letzten Berg über 4000 "Füße" haben wir dann auch abgehakt. Jetzt kommt nur noch einer über 3000 und der Rest ist um die 2000.
Morgen werden wir den Kennebuck River überqueren. Dafür müssen wir bis spätestens 16 Uhr die 18 Meilen gemacht haben... also auf 4:15 Uhr den Wecker stellen, damit wir um 5 auf dem Trail sind. Die erste halbe Stunde gehen wir dann mit Stirnleuchte bis die Sonne richtig draußen ist.

Wir "hammocken" hier am Lake "East Flagstaff". Unglaublicher Sonnenuntergang. Die Aussicht aus dem Hammock ist traumhaft schön... wie aus einem Film! Wenn ich die Bilder hochgeladen habe (wahrscheinlich erst Anfang September) merkt euch diesen Tag und die Bilder dazu... unglaublich!